Mit Hilfe dieses einfachen Geräts können die Himmelsrichtungen auch ohne Kompass genau bestimmt werden. Dazu muss einen Tag lang die Bewegung des Sonnenschattens beobachtet und markiert werden.
So wird's gemacht: Den Sonnenkompass auf einer gut besonnten, waagrechten Fläche zu dem Punkt ausrichten, wo mittags die Sonne steht. Dann einen Tag lang, zumindest vor 11 bis nach 14 Uhr, die Bewegung des Schattens verfolgen und die Punkte genau markieren, wo die Schattenspitze eine der Kreislinien berührt. Abends werden die jeweils zwei Berührungspunkte, die auf demselben Kreis liegen, mit einem Strich verbunden. Diese Strecken liegen genau in Ost-West-Richtung. Wenn man diese Strecken halbiert und die Halbierungspunkte mit dem Mittelpunkt der Kreise verbindet, gewinnt man eine genau nord-südlich verlaufende Linie.
Der Indische Kreis: Man nennt diese Methode den "Indischen Kreis". Sie war schon in der Antike bekannt und eignet sich auch hervorragend, um auf den Maßstab einer großen Fläche, z. B. einen Schulhof, übertragen zu werden. Dazu braucht man lediglich einen Bindfadenzirkel und einen langen Holzstab.